Identitäten
Der Mensch und seine Rollen
02. Okt. – 30. Okt. 2011
Die Stillleben von Reiner Hansen sind zwischen den Welten
und den Zeiten angesiedelt. Die Requisiten
der Arrangements sind selten modern oder fabrikneu. Lediglich vereinzelt
tauchen Details des elektronischen Zeitalters auf – Stecker zum Beispiel.
Ansonsten sind es eher gebrauchte egenstände
die ein gewisses Alter aufzuweisen scheinen, in unsere Gegenwart hineinragen ohne
sie aber zu bestimmen. Dabei hat die lakonische Anordnung, die Sachlichkeit und
betonte Zufälligkeit der Darstellungen keinen Bezug auf die große Zeit der
Niederländischen Malerei. Schon eher tauchen arallelen zur Neuen Sachlichkeit im ersten
Drittel des 20. Jahrhunderts auf. Daneben steht Hansen auch in der
Traditionslinie des amerikanischen
Fotorealismus, doch verkörpert er durch die Aufnahme historischer Bezüge eine
besondere Spielart derselben. Nicht der optische Reiz einer medialen oder
gegenwartsbezogenen Szenerie interessiert ihn. Vor allem sind es die wenig
aufgesetzt wirkenden Zitate, die diese Gemälde von allzu fashionablen Malereien
unterscheiden, die Bezüge auf vergangene
Medien und Techniken zum vordergründigen Vexierspiel machen.
Dr. Martin Steffens