Brandhuber, Jerzy Adam

Vergessene Erde    28.01. – 12.02.2006

 

Jerzy Adam Brandhuber: Geboren am 23. Oktober 1897 in Krakau. Studium der Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Krakau. Nach dem Studium erste Ausstellungen in Krakau und Lemberg. Zeichenlehrer an einem Gymnasium.
1942 wird Brandhuber unter dem Vorwurf „er habe Juden geholfen“ von der deutschen Besatzungsmacht in Krakau verhaftet und im Januar 1943 als Häftling Nummer 87 112 in das Konzentrationslager Auschwitz eingeliefert.
Dort wird er dem Arbeitskommando „Bekleidungskammer“ zugeteilt.
Befreit wird der Künstler am 3. Mai 1945 in der Nähe von Schwerin bei den
Evakuierungsmärschen aus dem Lager Sachsenhausen, in das Brandhuber
von Auschwitz aus überstellt worden war.
Nach seiner Befreiung lebt Jerzy Adam einige Zeit in Lübeck: Er kehrt ins Leben
und zur Kunst zurück und zeichnet erste Skizzen seiner Erinnerung aus dem KZ Auschwitz. Nach der Rückkehr nach Polen 1946 entsteht der erste verdichtete Zyklus über die „Vergessene Erde“ von Auschwitz.
Ab 1947 ist Brandhuber in der Gedenkstätte Auschwitz als Kustos tätig:
Angesichts des Wohnungsmangels im zerstörten Polen bezieht er eine Wohnung in der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Lagers:
Diese „Dienstwohnung“ bewohnt er bis zu seinem Tode am 19. Juni 1981.
In seinen letzten Lebensjahren malte er Blumen, Akte, Landschaften und
Porträts. Eine freundschaftliche Beziehung verband ihn mit den deutschen
Lyrikern Volker von Törne und Christoph Heubner, sowie dem Fotografen
Alwin Meyer, die im Rahmen der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste immer
wieder mit Gruppen die Gedenkstätte Auschwitz und die ehemaligen Häftlinge
besuchten.

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