K & K II Mexico Version oben 2
11. August – 08. September 2013
Polyexus
„„Ich möchte keine eindimensionalen Charaktere/Werke schaffen. Ich wähle die Kompositionen aus Motiven, Material, Farbe, etc. so, dass sie uneindeutig bleiben. Sie nehmen in eine Richtung Fahrt auf und werden durch gegensätzliche Attitüden wieder ausgebremst. Generell entstammen die Motivation und Verbildlichung ja dem Weltgeschehen, dessen was um mich herum passiert, mich tangiert und beeinflusst. Und das hervorstechendste Merkmal unserer Welt ist, dass sie verwirrt und uneindeutig ist. Die widersprüchlichen Signale erzeugen eine Reibung in uns und aus Reibung entsteht Energie. “, so Gregor Gaida in einem Interview. Folgerichtig treten im Werk des 1975 in Polen geborenen Künstlers ambivalente Wirklichkeiten und gegenläufige Befunde zu Tage. Fragmente des Gewohnten und des Gewöhnlichen münden in absurde Phantasmen, in irrationale Gegenwärtigkeiten. So verschmelzen Körperfragmente mit geometrischen Elementen und gebieren groteske Spezies; Körperfragmente von Vögeln werden zu Flugwesen unbekannter Herkunft kombiniert; zusammengefügte Vogelbäuche und –läufe auf der einen, kombinierte Rümpfe und Flügel auf der anderen Seite resultieren in ein ungleiches Paar verwandter Herkunft. Während diese Mischwesen unsere Phantasie mit Bekanntem und Unbekanntem, mit Möglichem und Unmöglichem befeuern, wird unsere Einbildungskraft durch menschliche Fahnenträger auf gänzlich andere Weise gefordert: Fahnen in ihrer Eigenschaft als Projektionsflächen verkörpern Identitäten und Ideologien, die im jeweiligen gesellschaftspolitischen Kontext höchst differenzierte Fragestellungen aufwerfen. Gregor Gaidas Sinnlichkeit für Material, die penible Umsetzung der Werke sowie seine überspannte Schöpferkraft schwören emotional aufgeladene (Trug-) Bilder herauf, die zwischen poetischen Gegenwelten und phantastischen Imaginationen changieren. Dr. Sven Nommensen